Kurzinfo |
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Länge: |
85 km |
Dauer: |
ca. 9-10 Stunden mit An- und Abfahrt |
Schwierigkeit: |
leicht, aber lang |
Treffpunkt: |
Hannover Hauptbahnhof, Gleis 14 |
Anfahrt: |
9:06 ab Hannover Hbf mit S3 Richtung Celle bis Ehlershausen |
Rückfahrt: |
18:14 oder 19:14 von Nienburg mit S2 Richtung Hannover |
Die Tour führt durch zwei Landschaften, die sich auf den ersten Blick kaum unterscheiden, bei näherem Hinsehen jedoch Unterschiede und charakteristische Merkmale erkennen lassen. Eine sehr schöne Tour für Radfahrer mit Ausdauer. Die Windrichtung sollte wegen der Länge der Strecke in jedem Fall beachtet werden.
Zeit | Tätigkeit | km |
Dauer |
---|---|---|---|
09:06 | Anfahrt mit S-Bahn von Hannover Hbf, Gleis 14, nach Ehlershausen, Ankunft 9:42 | 00:36 | |
09:50 | Fahrt nach Abbensen einschließlich kurzer Pausen | 47,5 |
03:15 |
13:05 | Mittagessen im Gasthaus/Restaurant "Zur Post" in Abbensen | 01:25 | |
14:30 | Fahrt zur Heide bei Helstorf | 2,3 |
00:10 |
14:40 | Besichtigung der Heidefläche bei Helstorf | 00:15 | |
15:07 | Fahrt zur Wassermühle in Laderholz | 9,6 |
00:40 |
15:40 | Führung in der historischen Wassermühle in Laderholz | 00:45 | |
16:25 | Fahrt von Laderholz zum Giebichenstein bei Stöckse | 13,3 |
00:50 |
17:15 | Besichtigung des Giebichensteins (größter Findling Niedersachsens) | 00:25 | |
17:40 | Fahrt vom Giebichenstein nach Nienburg Bahnhof | 7,8 |
00:30 |
18:14 | Rückfahrt mit S-Bahn von Nienburg nach Hannover Hbf, Ankunft 19:00 | 00:46 |
Die Allerebene, in der Sie sich zwischen Mellendorf und Celle bewegen, erstreckt
sich wie ein Band zwischen der Lüneburger Heide und der Hannoverschen
Moorgeest. Sie ist Teil eines eiszeitlichen Urstromtals, durch das gewaltige
Schmelzwasserströme eines Gletschers, der von Skandinavien bis hierher
reichte, abgeflossen sind. Dieses Urstromtal ist heute ein bis zu 30 Kilometer
breiter, nahezu ebener Landstrich mit nur wenigen Anhöhen.
Insgesamt ist die Allerebene flacher und feuchter als die Hannoversche Moorgeest.
Im Landschaftsbild wechseln sich ausgedehnte Wälder, sattgrüne Bachniederungen
und Ackerflächen ab. Auf wasserundurchlässigen Bodenschichten aus
Ton oder Ortstein bildeten sich oft feuchte bis sumpfige Gebiete, wie z. B.
im Hastbruch südlich von Celle.
Um solches Land urbar zu machen, wurden früher zahlreiche Entwässerungsgräben
gezogen, die stellenweise noch gut sichtbar sind. Etwa 1140 Hektar des Hastbruches
sind als Landschaftsschutzgebiet geschützt, um die Eigenart dieser Feuchtlandschaft
zu erhalten und Pflanzen und Tieren ihren Lebensraum zu sichern.
Die Hannoversche Moorgeest ist die ebene bis flachwellige, überwiegend
sandige Landschaft nördlich Hannovers, die Tour zwischen Nienburg und
Mellendorf durchquert. Sie reicht von der Weser im Westen bis Burgdorf im Südosten.
Der Mittellandkanal bildet im Süden ungefähr die Grenze zur Börderegion,
bei Mellendorf geht die Hannoversche Moorgeest allmählich in die nordöstlich
anschließende Allerebene über. Namensgebend für die Hannoversche
Moorgeest sind zahlreiche ausgedehnte Moore, von denen einige wie das Altwarmbüchener
Moor oder das Tote Moor als Naturschutzgebiete erhalten sind.
Das Landschaftsbild ist vielfältig, Wiesen, Weiden und Äcker, Wald,
Hecken und Feldgehölze wechseln sich ab. Die sandigen Hügel und Kuppen
tragen überwiegend Kiefernforste, die meist nach dem Krieg angepflanzt
wurden. Sehr selten dagegen sind Buchenwälder, die nährstoffreichere
Böden bevorzugen.
Der typische Geestbaum ist die Eiche, die sowohl auf trockenen, als auch auf
feuchten Sandböden zu Hause ist. Überall, in den lockeren Haufendörfern,
auf Wiesen oder auf Bauernhöfen, treffen Sie auf mächtige Exemplare.
Der Eiche wird nachgesagt, bei Gewitter Blitze förmlich anzuziehen. Deshalb
sieht man häufig alte, ausladende Eichen als Schutz neben Bauernhäusern
stehen.
Die Landwirtschaft wird seit je her von der Viehhaltung bestimmt. Mais und
Gerste, die gute Erträge auf armen Böden liefern, werden als Futtergetreide
für Schweine, Rinder und Milchkühe angebaut. Viehweiden sind häufiger
als Mähwiesen, was gut an den vielen Weidezäunen zu erkennen ist.
Kurz vor Celle erreichen Sie den etwa 11 Kilometer langen Fuhsekanal, der zwischen 1768 und 1769 erbaut wurde. Seine Anlage sollte das alljährlich auftretende Hochwasser der Fuhse um Celle herum in die Aller ableiten. Mit mäßigem Erfolg, wie die regelmäßigen Fuhsehochwasser in Celle zeigen.
Im Rahmen der Zusammenlegung landwirtschaftlicher Flächen Mitte des 19. Jahrhunderts (Verkoppelung) wurde in der Westerceller Masch das Land neu verteilt. Gleich elf Höfe aus der Ortslage Westercelles verlegte man dabei nach Dasselsbruch. Sicher keine leichte Entscheidung, die vertraute Hofstelle zu verlassen, doch von hier aus konnten die neuen Ländereien ideal bewirtschaftet werden. So entstand das Dorf Dasselsbruch "aus einem Guss" und gibt ein gutes Beispiel seinerzeitiger Architektur.
Ein gutes Beispiel für die Fuhrberger Wälder ist das wildreiche "Sprillgehege" südlich von Fuhrberg. Schon König Ernst August erlegte hier 1842 bei einer Treibjagd 12 Rothirsche. Unter den älteren Nadelbäumen wächst die nächste Baumgeneration schon heran: Eichen, Birken und andere Laubhölzer bilden, ganz im Sinne einer naturverträglichen Forstwirtschaft, ein dichtes Unterholz.
Im Landschaftsschutzgebiet Warmeloher Heide können Sie mit großen Heideflächen und einzelnen Wachholderbäumen ein Landschaftsbild sehen, das noch vor 150 Jahren in weiten Teilen Niedersachsens verbreitet war. Die frühere Ausdehnung der Heide hing mit der damaligen Heidewirtschaft zusammen, bei der das Vieh in den umliegenden Wald getrieben wurde. Außerdem wurden die oberen Bodenschichten in sogenannten "Plaggen" abgestochen und als Stalleinstreu verwendet. Der Boden magerte dadurch aus, der Wald ging zurück und nur das anspruchslose Heidekraut konnte überleben. Heiden können heute nur erhalten werden, wenn regelmäßig Schafe oder Schnucken die Flächen beweiden und dem Boden Nährstoffe entziehen oder wenn, wie hier am Papenberg, der Oberboden mit Maschinen regelmäßig entfernt wird.
Unmittelbar an der Leine, jedoch in sicherer Entfernung zu ihren regelmäßig auftretenden Hochwassern, liegt Helstorf. Mit seinen eichenumstandenen Fachwerkhäusern ist Helstorf ein typisches Geestdorf. Beachtenswert ist auch die 1750 errichtete Kirche. Mit ihrem Fundament ruht sie auf ehemaligen Grabsteinen, der hölzerne Turm ist mit einem vierseitigen spitzen Helm gekrönt. Unter einem Vordach sind vorgefertigte und nie vollendete Grabsteinplatten aufgestellt. Das Jahrhundert ist bereits eingemeißelt, das Todesjahr fehlt noch.
In Amedorf ist in einer ehemaligen Flussschlinge der Leine ein Freibad angelegt worden. Es knüpft an die in vergangenen Jahrhunderten häufigen Flussbadeanstalten an. Wer ungechlortes Wasser mag, kann sich hier in Sichtweite blühender Seerosen erfrischen.
Waldarme Höhenzüge, auf denen sich früher oft Windmühlen drehten, sind heute beliebter Standort für Windräder zur Stromerzeugung. Selbst unter Umweltschützern sind Windräder wie hier in Laderholz allerdings nicht unumstritten. Zwar liefern sie "sauberen" Strom, doch verändern sie zugleich die Eigenart ganzer Landstriche in erheblichem Maße. Deshalb ist für neu errichtete Windräder an anderer Stelle durch Anpflanzungen oder andere Maßnahmen ein Ausgleich zu schaffen.
Eine Mühle in Laderholz wird bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt.
Aus dem Jahr 1544 stammt der Bericht, dass der Drost Claus von Rottendorf hier
eine neue Mühle für die Herrschaft Wölpe errichten ließ.
Fortan waren alle Bauern aus seinen Orten gezwungen, in Laderholz ihr Getreide
zu mahlen.
Als 1947 das Mühlrad durch Eisgang zerstört wurde, stellte man den
Betrieb ein. Bemerkenswert ist die wohl einmalig erhaltene Technik – zwei
Mühlen mit stehendem Zeug in einem Mahlstuhl. Die Mühle wurde in
mühevoller Arbeit unter der Federführung der Heimatbundes Niedersachsens
wiederaufgebaut, eine Informationstafel verrät Details.
Der etwa 330 Tonnen schwere, aus Granit bestehende Giebichenstein wurde von
skandinavischen Gletschermassen während der Saale-Eiszeit, die vor circa
200.000 Jahren endete, hierher transportiert. Er legte dabei eine Strecke von
etwa 600 Kilometern zurück und ist Niedersachsens größter Findling.
Der Name geht der Sage nach auf ein kleines Männchen zurück, welches
versteckt mit seiner Sippe im nah gelegenen Krähenwald lebte: Der Giebich.
Er beschützte die Menschen vor den Riesen und hatte wohl auch seine Finger
im Spiel, als ein Riese mit dem Stein den Wölper Kirchturm zerschmettern
wollte. Der Giebich zwang mit seinen unheimlichen Kräften den Riesen,
den Stein im Krähenwald fallen zu lassen. Dort liegt er nun bis der nächste
Riese kommt…